D. E.
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Ich wollte mit einigen Freunden eine gemeinnützige Firma gründen, die sich u.a. um das Thema Alterseinsamkeit kümmern sollte. Hierzu hatten wir auch schon positive Vorgespräche mit dem paritätischen Wohlfahrtsverband und der NRW Stiftung geführt, die unser Projekt beide sehr mochten.
Leider gingen dann zwei Dinge völlig schief:
1. Ich suchte mir den völlig falschen Notar, nämlich diesen.
2. Ich wurde schwer Rückenkrank und musste die Gründung verschieben.
Unglücklicherweise glaubte Herr Sasse allerdings, ich hätte ihm bereits einen Auftrag gegeben, während ich meinerseits dachte, es ginge nur um die telefonische Vorbesprechung des Gründungstermins, den ich dann gesundheitsbedingt absagen musste.
Eine Auftragsbestätigung bekam ich von Herrn Sasse nie (und auch keinen anderen Beweis, dass er arbeitete) weil das unter Anwälten seiner Ansicht nach nicht nötig sei (ich habe zumindest ein Urteil gefunden, dass dieser These wiederspricht).
Es trudelten viele Monate später hingegen Rechnungen für die angeblich begonnene Gründung, welche aber von einem völlig überhöhten Geschäftswert ausgingen - und auch noch an die falsche Person als Auftraggeber gerichtet waren. Kurz Herr Sasse gab nicht den Eindruck als wüsste er irgendetwas über die Firma, die er da angeblich gründete.
Deshalb und weil so viel Zeit vergangen war gingen wir schlicht von Betrug aus. Kurz darauf rief Herr Sasse mich dann an, um besagte Rechnung einzutreiben, und zwar kurz vor acht und mit anonymisierter Nummer, so wie es sich eigentlich eher für den Drohanruf irgendeines Kriminellen geziemt.
Ich habe ehrlich gesagt auch noch nie mit einer so unangenehmen Person gesprochen, auf mein angeschlagegen Gesundheitszustand wollte er auch keine Rücksicht nehmen und das sagte er mir auch direkt.
Seine telefonische Behauptung, er könnte als Notar seine Rechnung weitgehend so gestalten, wie er wollte, erwies sich spätestens dann als falsch, als ich das zuständige Gericht in Bückeburg einschaltete. Er musste den Rechnungsempfänger und den Geschäftswert nämlich ändern, würgte uns aber als Strafe aber noch einmal - und wieder ohne vorherige Absprache - eine Abruchsgebühr hinein. Und das obwohl wir nun, da die Höhe der Rechnung wieder dem gesetzlichen Rahmen entsprach, gar nicht abbrechen wollten.
Mich hat das Ganze extrem entmutigt. Der Paritätische Wohlfahrtsverband muss wohl so eine Art einsame Insel des Guten sein. Menschen wie Herr Sasse andererseits – und davon gibt es viele - halten Gemeinnützigkeit wohl eher für nutzlose Sentimentalität.